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Dank THW im Katastrophenfall in besten Händen...

Helfer aus dem Ortsverband Biberach waren beim Hochwasser an der Elbe genauso im Einsatz wie bei Unfällen vor Ort – Viel Lob für engagierte Jugendarbeit

Ehrungen beim THW (von links): Präsident Albrecht Broemme, Thomas Kuderer, Tobias Pfaff, Florian Bischler, Manuel Scharffenberg, Sascha Schimpfkäse, Jonas Allgeier, Dominik Pfaff, Matthias Kornmayer, Rolf Geiger, Benjamin Walter, Markus Klausmann, Landesbeauftragter Stephan Bröckmann und Michael Holderer. Es fehlen Benjamin Schmider, Manuel Echtle, Bernd Zoller, Rainer Nock und Klaus Pfundstein. Foto: Andrea Bohner

Biberach. Der Rietsche-Saal war gut gefüllt, als der THW-Ortsverband Biberach am Mittwochabend zum Neujahrsempfang geladen hatte. Im Mittelpunkt der Ansprachen stand die Bedeutsamkeit ehrenamtlicher Hilfe und die gute Zusammenarbeit untereinander und mit den anderen Blaulichtorganisationen. 

Beim THW sei das Anliegen der Bevölkerung um sicheren Beistand im Katastrophenfall in besten Händen, bilanzierte so Bundestagsabgeordnete Elvira Drobinski-Weiß, die auch im Namen des Landes sowie der Kommunen das Grußwort sprach. Besonders beglückwünschte die SPD-Politikerin das THW zudem zu seiner Jugendarbeit. Ein Lob, dem sich Landtagsabgeordneter Volker Schebesta und Bürgermeister Hans Peter Heizmann sicher gerne angeschlossen haben. 

Und Sparkassendirektor Mathias Wangler bezeichnete die THW-Veranstaltung gar als Höhepunkt unter den Neujahrsempfängen. Das Ehrenamt bilde das Rückgrat unserer Gesellschaft – und die THW-Angehörigen setzten noch einen drauf, indem sie ihre Gesundheit oder gar das Leben für andere einsetzten. Diesen Aspekt stellte auch Vorstand Ulrich Kleine vom E-Werk Mittelbaden in den Mittelpunkt seines Dankes für die gute Zusammenarbeit. Die Tätigkeiten im Ausland erforderten ein Höchstmaß an „Uniform-Courage“, lobte er.

Den Anlass zu dieser internationalen Betrachtung hatte die Ansprache von THW-Präsident Albrecht Broemme gegeben, der mit einem humorvollen Neujahrsgebet gestartet war und anschließend den Blick in jeder Hinsicht über den Tellerrand schweifen ließ: Es müsse gelingen, neue Gruppen für das THW zu begeistern, verwies der ehemalige Leiter der Berliner Feuerwehr auf das Programm 60 Plus aber auch auf jene Menschen, die sich nur temporär einbinden wollten. Und legte den Schwerpunkt anschließend auf die Auslandseinsätze.

So hat die Schnelleinsatzeinheit Trinkwasser den Taifun-Opfern auf den Philippinen überlebensnotwendige Hilfe gebracht. Wie wichtig diese Hilfe  ist, machte Albrecht Broemme am Beispiel einer Überschwemmungskatastrophe vor einigen Jahren in Afrika klar, wo durch die Bereitstellung von Trinkwasser täglich nahezu 5000 Menschenleben gerettet werden konnten. „Alles, was wir im Ausland machen, können wir auch im Inland einsetzen“, unterstrich er, dass Katastrophenschutz nicht an Ländergrenzen Halt macht. 

Hilfe für Flüchtlinge

Im internationalen Einsatz ist das THW auch in den Lagern für die Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien in Jordanien sowie im Nordirak. Diese Hilfe tut dringend not, denn alleine Jordanien hat bei nur sechs Millionen Einwohnern rund eine Million Flüchtlinge aus dem Nachbarland aufgenommen. „Daran sieht man, wie gut es den Menschen hier geht“, betonte Broemme, seit über sieben Jahren Präsident der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk, angesichts der entstandenen Debatte um die Aufnahme von Flüchtlingen.

Gefordert war auch der THW-Ortsverband Biberach, wie aus dem Jahresrückblick von Ortsbeauftragtem Michael Holderer deutlich wurde: „Absperrmaßnahmen nach schweren Verkehrsunfällen und  oder Unwettern gehören für uns eigentlich schon zum Alltag“, so Holderer. Hinzu kam der aufwändige Einsatz bei den zum Juni-Hochwasser an der Elbe in den Raum Magdeburg entsandten Kräfte. Die Helfer seien zum Teil völlig geschafft wieder gekommen, berichtete Holderer, doch letztlich habe nur das gute Gefühl gezählt, Menschen in höchster Not wieder einmal erfolgreich geholfen zu haben.

Zahlreiche Übungen und Weiterbildungen machen die THW-Helfer fit für den Ernstfall, und von den Junghelfern hatten gleich mehrere erfolgreich das Leistungsabzeichen in Bronze und in Silber abgelegt. Dabei war neben theoretischen und praktischen Kompetenzen auch die Team-Fähigkeit unter Beweis zu stellen, ein Punkt, der  nicht nur innerhalb des THW eine große Rolle spielt. Das konstruktive Absprechen, das ja auch immer viel Vertrauen und Entgegenkommen bedeute, klappe auch mit den anderen Organisationen immer besser, bedankte sich Holderer bei Feuerwehr, Polizei, Rotem Kreuz und allen anderen Kooperationspartnern. Der Ortsverband sei inzwischen zu einer großen THW-Familie zusammengewachsen, bei der alle füreinander einstünden und für das projektorientiertes Arbeiten die gleiche Vision verinnerlicht hätten, dankte der Ortsbeauftragte auch den THW-Helfern für ihre „geniale Leistung“. 

Musikalisch umrahmt wurde der Abend vom Jugendorchester Biberach unter der Leitung von Priska Walter, für das leibliche Wohl sorgte das THW-eigene Catering-Team mit Hilda Spinner, Hildegard Kornmayer, Elisabeth Pfaff, Margitta Steffan, Martin Spinner sowie Andrea, Julia und Franziska Holderer. 

Freudige Überraschung für Bürgermeister Hans Peter Heizmann beim Neujahrsempfang des THW-Ortsverbands Biberach: Aus den Händen von Präsident Albrecht Broemme (links) konnte Biberachs scheidender Rathauschef die 3D-Medaille des THW entgegennehmen. Bereits zu Beginn seiner ersten Amtszeit habe Heizmann klare Signale gesetzte, wie wichtig ihm die Blaulichtorganisationen seien, so Broemme bei der Ehrung: „Mit konstruktiver Kritik haben Sie die Organisationen zusammengebracht“. Er habe gedacht, das sei eine Selbstverständlichkeit, erinnerte sich Hans Peter Heizmann – der sich sehr über die Auszeichnung freute – als anlässlich der Suche nach einer Behelfsunterkunft für die Feuerwehr in einem „denkwürdigen Akt“ das THW hinzugezogen worden sei.

Im Anschluss an den offiziellen Teil des Neujahrsempfangs trug sich THW-Präsident Albrecht Broemme in das Goldene Buch der Gemeinde Biberach ein. Der gebürtige Darmstädter war von 1992 bis 2006 als Landesbranddirektor der 15. Leiter der Berliner Feuerwehr. Im Frühjahr 2006 wurde er vom damaligen Innenminister Wolfgang Schäuble zum Präsidenten der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk berufen. Der heute 61-Jährige war bereits von 1970 bis 1975 ehrenamtlicher Helfer im THW-Ortsverband Darmstadt.

17 Mal vorbildlicher Einsatz für den Nächsten

Biberach (bo). Der Neujahrsempfang beim THW-Ortsverband Biberach bietet immer auch einen würdigen Rahmen für Ehrungen. Am Mittwoch wurden zwölf THW-Helfer für ihre Zugehörigkeitsdauer und drei für überdurchschnittlichen Einsatz  ausgezeichnet. Auch zwei Feuerwehrangehörige wurden geehrt.

Ortsbeauftragter Michael Holderer und sein Stellvertreter Alexander Hübner übergaben die Jahresurkunden für zehn Jahre THW-Zugehörigkeit an Manuel Scharffenberg (Biberach), Matthias Kornmayer (Zell a.H.) sowie Jonas Allgeier (Biberach). Für 20 Jahre geehrt wurden Rainer Nock (Zell a.H.), Klaus Pfundstein (Oberharmersbach), Dominik Pfaff (Biberach), Tobias Pfaff (Biberach), Sascha Schimpfkäse (Zell a.H.) und Benjamin Walter (Zell a.H.). 25 Jahre beim THW sind Manuel Echtle (Nordrach), Bernd Zoller (Oppenau) und Michael Holderer (Hausach).

Für sein besonderes Engagement als Gruppenführer der Fachgruppe Räumen erhielt Florian Bischler (Elgersweier) das Helferzeichen in Gold mit Kranz. Dabei wurde in der von Landesbeauftragtem Stephan Bröckmann gehaltenen Laudatio besonders Bischlers fürsorgliche Führung und die abwechslungsreich gestalteten Ausbildungsinhalte für seine Gruppe herausgestellt.

Auch Thomas Kuderer (Zell a.H.) konnte das Helferzeichen in Gold mit Kranz entgegennehmen. Kuderer war sieben Jahre lang Ausbildungsbeauftragter, wirkte als Helfersprecher und hat zahlreiche Qualifikationen und Fortbildungen absolviert. Im Jahr 2002 war er im Hochwassereinsatz in Pirna in Sachsen dabei und steht auch für Auslandseinsätze bereit. In Abwesenheit erhielt Benjamin Schmider (Hausach) ebenfalls das Helferzeichen in Gold mit Kranz.

Mit dem Helferzeichen in Gold wurden als Externe auch zwei Feuerwehrmänner geehrt: Rolf Geiger von der Freiwilligen Feuerwehr Haslach ist seit Jahren stellvertretender Leiter der Führungsgruppe Kinzigtal der Feuerwehren. Dabei ist er sehr bemüht, dass THW in Übungen und Einsätze mit einzubinden. Rolf Geiger setze großes Vertrauen in die Arbeit des THW und gebe damit die Grundlage für eine positive Zusammenarbeit, hieß es in der Laudatio. 

Ebenfalls das Helferzeichen in Gold erhielt Markus Klausmann von der Freiwilligen Feuerwehr in Gutach, der in seiner Funktion als Jugendwart sehr darum bemüht ist, beide Organisationen zusammen zu bringen, ob bei Treffen oder auch Übungen. Auch Markus Klausmann gehört der Führungsgruppe Kinzigtal an und engagiert sich dort ebenfalls für eine gute Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und THW.

      

Text/Fotos: Andrea Bohner


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