Biberach/Baden,

Dreimal THW-Ehrenzeichen in Bronze

Hans Jörg Sorychta, Jonas Allgaier und Benjamin Walter vom Ortsverband Biberach wurden für ihre außergewöhnlichen Dienste im Zivil- und Katastrophenschutz geehrt.

Die Geehrten inmitten von sie Ehrenden: Jonas Breig (v.l.), Christian Leuchter, Steffen Hoffmann, Jonas Alender, Benjamin Walter, Hans Jörg Sorychta, Martin Gassner-Herz, Dierk Hansen, Walter Nock

„Eine starke Demokratie lebt von aktiven Bürgerinnen und Bürgern, die im Sinne des Gemeinwohls mitgestalten“, betonte Biberachs Bürgermeister Jonas Breig in seiner Begrüßungsrede am vergangenen Freitagabend. Rund achtzig Menschen hatten sich im Rietsche-Saal eingefunden, anlässlich der Ehrung von „herausragenden Führungspersönlichkeiten“ im Biberacher Ortsverband der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW).
„Im Ehrenamt in Vereinen, Initiativen und Projekten wird im Kleinen geübt, was im Großen das demokratische Gemeinwesen trägt“, dankte das Ortsoberhaupt Hans Jörg Sorychta, Jonas Allgaier und Benjamin Walter sowohl im Namen der Gemeinde als auch der Blaulichtfamilie.

„Aktuell stellen der Ukrainekrieg, das Säbelrasseln Chinas, die Migrationsbewegungen aufgrund von Vertreibung und Naturkatastrophen, der Klimawandel, Populismus, Verschwörungstheorien und Rechtsextremismus das gesellschaftliche Miteinander vor besondere Herausforderungen“, hob Jonas Breig hervor. Das spiegele sich auch in der hohen Unzufriedenheit mit der Demokratie, die im vergangenen Jahr bei Besorgnis erregenden 50 Prozent lag, „und das im 75. Jahr unseres Grundgesetzes.“

Drei Vorbilder

Wir alle seien gefordert, Antworten auf die drängenden Fragen unserer Zeit zu finden und eine klare Haltung für unsere demokratischen Werte sowie für unsere plurale und freiheitliche Gesellschaft einzunehmen. „Es genügt nicht, mit dem Finger auf die große Politik zu zeigen“, mahnte der Bürgermeister, „das wäre zu einfach.“

Vielmehr biete das Grundgesetz uns allen verschiedenste Möglichkeiten, sich für unsere Gesellschaft und unsere Demokratie stark zu machen, im Kleinen wie im Großen. Jonas Breig appellierte: Es kommt auf jeden von uns an, und zu dieser Verantwortung sollten wir uns alle wieder stärker bekennen.“
Umso wichtiger sei das Ehrenamt als eine tragende Säule unserer Gesellschaft. „Daher freut es mich sehr, dass wir heute drei Vorbilder im THW Ortsverband Biberach ehren dürfen.“

Unter den zahlreichen Ehrengästen – darunter Bundestagsabgeordneter Martin Gassner-Herz, THW- Landesspecher Michael Hambsch, Ehrenlandessprecher Walter Nock, sowie THW-Leiter Südbaden und Vizepräsident der THW-Landesvereinigung Baden-Württemberg Christian Leuchter – begrüßte das Ortsoberhaupt auch Dierk Hansen.

Als Vizepräsident in der Bonner THW-Behördenleitung nahm dieser die Ehrung der drei Biberacher THW-ler vor: In Anerkennung deren langjährig-ehrenamtlichen Engagements im THW und damit der Verdienste um den Zivil- und Katastrophenschutz überreichte er jeweils das THW-Ehrenzeichen in Bronze. Zuvor verlas er die jeweilige Laudatio.

Hans Jörg Sorychta

Seit 2007 Mitglied des THW-Ortsverbandes Biberach/Baden, kümmerte sich Hans Jörg Sorychta von 2010 bis 2015 als Ortsjugendbeauftragter um die Ausbildung des THW-Nachwuchses. Von 2016 bis 2018 unterstützte er als stellvertretender Ortsbeauftragter die Führung des Ortsverbandes. Seither agiert er selbst als Ortsbeauftragter, mit beeindruckender fachlicher Expertise und außergewöhnlichen Führungsqualitäten.

Auch außerhalb des Ortsverbandes zeigt er bemerkenswertes Engagement, ist unter anderem Mitbegründer der 2019 ins Leben gerufenen Blaulichtfamilie – einem Zusammenschluss der regionalen Hilfs- und Rettungsorganisationen.

Jonas Allgaier

Dem THW Biberach trat Jonas Allgaier im Alter von 13 Jahren bei. Bereits als Junghelfer lag ihm der Zusammenhalt und die Kameradschaft im Ortsverband sehr am Herzen. Schon seit 2009 engagiert er sich als Prüfer für die Grundausbildung im Ortsverband und trägt aktiv zur Nachwuchsgewinnung bei. Darüber hinaus setzte er sich bis 2018 als Helfersprecher direkt für die Belange der Helfer ein.

Seither engagiert er sich mit Kompetenz sowie Innovations- und Improvisationsfähigkeit als stellvertretender Ortsbeauftragter in der Führung des Ortsverbandes, großen Wert auch auf die Zusammenarbeit der Blaulichtfamilie in der Region legend. Außerhalb des Ortsverbandes engagiert er sich seit Jahren als Einsatzleiter respektive Stellvertreter der technischen Hilfeleistungen für die Vertretung des Landes Baden-Württemberg beim Bund.

Benjamin Walter

Benjamin Walter wurde 1993 mit nur elf Jahren Junghelfer im THW-Ortsverband 1993. Nach der Grundausbildung trat er dem Zugtrupp bei und arbeitete sich über die Position des Fachhelfers und Zugtruppführers schnell hoch zum Zugführer des Ortsverbandes. Diese verantwortungsvolle und herausgehobene Position bekleidet er seit nunmehr 18 Jahren mit herausragendem Engagement.

Dabei zeichnet er sich durch sein enormes Fachwissen aus. Von 2016 bis 2018 engagierte sich der Fachkrankenpfleger Intensivmedizin und Anästhesie zudem als Mitglied der THW-Facharbeitsgemeinschaft Medizin. Seit 2011 ist er als Fachkraft Hygiene Mitglied der THW-Auslandsexperten und führt seit 2023 überdies für das THW als Teamleader Hilfsgütertransporte in Richtung Ukraine.

„Nicht nur ein Amt“

„Für uns ist unser Amt im THW nicht nur ein Amt, sondern Leidenschaft“, betonte Dierk Hansen im Zuge der Ehrungen, „wir haben uns freiwillig verpflichtet in einer Welt, die immer dynamischer wird.“ Er erinnerte an Zeiten, in denen das vor 74 Jahren gegründete THW nicht nur graue statt der heutzutage blauen Uniformen trug, sondern auch „eher als grau, als nicht vorhanden“ wahrgenommen worden sei. „Heute dagegen sind wir voll integriert“, sagte er mit Blick auf die gesamte Blaulichtfamilie, da greife eine Hand in die andere, und mit rund 90 000 Ehrenamtlichen sowie knapp 2000 Hauptamtlichen habe das THW so viele Mitglieder wie nie zuvor.

Dennoch müsse das THW noch besser und zivilschutztüchtiger werden als es schon sei, mahnte er vor dem Hintergrund an, dass Sicherheit jeden Tag relevant sei. Zudem habe sich in der Gesellschaft der Selbstschutz zu einem eher vergessenen Thema entwickelt und das natürliche Gefühl für Gefahr sei abhanden gekommen, dies gelte es zu ändern.

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von einem Bläserensemble des Blasmusikvereins Biberach (Priska und Paula Walter, Sabrina Brüschke), im Anschluss lud das THW zu einem geselligen Umtrunk ein.


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