Großeinsatz in Zell Feuerwehr DRK und THW proben gemeinsam den Notfall

Zell a. H. Die Klinik Orten¬au in der Wiesenwaldstrasse war nicht zum ersten Mal Übungsobjekt der Feuerwehr. Am frühen Mittwochabend gesellten sich allerdings zu den roten und weißen Einsatzfahrzeugen von Feuerwehr und DRK noch die blauen des Technischen Hilfswerks vom Ortsverband Biberach. THW-Helfer waren auch zur Menschenrettung über Leitern von den Balkonen der Klinik eingesetzt. Was für Zuschauer ein Novum darstellte, könnte bald Normalität werden, wie Zells Feuerkommandant Florian Lehmann erklärte: »Künftig wird es die Regel sein, dass bei Feuerwehr-Einsätzen mindestens ein THW-Helfer mit dabei ist, um bei Bedarf weitere nachzualarmieren.« THW-Zugführer Benjamin Walter ergänzte, dass bei bestimmten Schadenslagen das THW sowieso mit vor Ort sei. Und auch die Menschenrettung gehöre zur Ausbildung beim technischen Hilfswerk. Falls es allerdings brennt oder die Menschenrettung aus dichtem Rauch erfolgen muss, sind weiterhin die Atemschutzträger der Feuerwehr gefragt. Die Zusammenarbeit der Hilfsorganisationen erhöhte am Mittwoch auch rein optisch das Aufgebot an Einsatzfahrzeugen, das rund um die Klinik aufgefahren war: Zu den sieben Feuerwehrfahrzeugen aller Abteilungen gesellten sich drei DRK- und zwei THW-Fahrzeuge. Insgesamt 55 Helfer nahmen an der Übung teil. Die Koordination der Helfer wurde von einer mobilen Lagezentrum aus gesteuert. Feuerwehrkommandant Florian Lehmann besprach zusammen mit Herbert Schmitz (DRK) und Norbert Bühler (THW) Einsatzlage und Vorgehen der Helfer. Auch diese gemeinsame Koordinierung mittels Skizzen, Lageplan und Kräfte¬übersicht soll künftig je nach Einsatz zum Standard werden, kündigte Zells Feuerwehrkommandant an. Die Klinik Ortenau, einer Einrichtung für Patienten mit traumatischen, depressiven Störungen, hatte sich die Feuerwehr Zell ausgesucht, »um sich die örtlichen Gegebenheiten nochmals deutlich zu machen«, wie es Florian Lehmann formulierte. Auch die Umgebung der Klinik war für die Einsatzkräfte wichtig; gilt es doch, die Zufahrtswege frei zu halten. Die Straßen rund um das Gebäude waren bereits bei der Übung durch Einsatzfahrzeuge voll belegt - im Ernstfall würde sich diese Lage noch deutlich verschärfen, erklärte der Kommandant. Das Hauptaugenmerk der Übung lag am Mittwoch auf der Menschenrettung, gefolgt von der Brandbekämpfung. Acht Personen sollten aus der Klinik laut Übungsannahme gerettet werden, am Ende wurden zwölf »Verletzte« gezählt. Das lag daran, dass sich einige Patienten der Klinik ebenfalls »retten« ließen. Diese Zunahme der Verletztenzahl war der Einsatzleitung gar nicht so unrecht - schließlich birgt auch ein Ernstfall manche Überraschung, auf die sich die Helfer einstellen müssen. Unter den Beobachtern der Übung waren auch Chefarzt Olaf Burger und Klinikmanager Christian Laubenthal. Beide bezeichneten die Übung als sinnvoll. Nicht zuletzt, da auch die Klinikmitarbeiter die Abläufe bei einem Einsatz mitbekommen und so für den Ernstfall gerüstet sind. In der Klinik selbst gibt es für solche Ernstfälle Ablaufpläne, die darüber informieren, was zu tun ist. Die derzeit 90 Patienten wurden natürlich im Vorfeld über die Probe informiert

Text und Bild
Dietmar Ruh


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