Bonn. Das Technische Hilfswerk (THW) verstärkt in enger Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt (AA) angesichts des anhaltenden Konflikts und der zunehmenden humanitären Notlage seine Hilfslieferungen in die Ostukraine, insbesondere in den Oblast Charkiw. „Heute verlässt eine Hilfslieferung im Wert von mehr als 1,7 Millionen Euro das THW-Logistikzentrum in Baden-Württemberg in Richtung ukrainisch-ungarische Grenze mit einer Vielzahl von Fahrzeugen, Geräten und Hilfsgütern“, erklärt THW-Präsidentin Sabine Lackner.
Während des bereits zwei Jahre andauernden Ukraine-Einsatzes haben die THW-Kräfte rund 180 Hilfsgütertransporte organisiert, die teilweise auch von Speditionen abgewickelt wurden. Der heutige Transport startete vom THW-Logistikzentrum in Baden-Württemberg und wird von ehrenamtlichen THW-Einsatzkräften bis an die ukrainisch-ungarische Grenze gefahren. Unterstütz wird dieser Transport durch vier ehrenmtliche Biberach THW-Helfer. Ziel ist der Oblast Charkiw in der Ostukraine. Ivan Sokol, Direktor der Abteilung Katastrophenschutz der Militärverwaltung des Oblast Charkiw, nahm die Hilfsgüter heute persönlich entgegen. Er dankte THW-Präsidentin Sabine Lackner, Martin Gerster (MdB) sowie dem Auswärtigen Amt für die andauernde Unterstützung: „Die aktuellen Hilfslieferungen des THW für den Oblast Charkiw sind von unschätzbarem Wert und ein klares Signal der Solidarität und Unterstützung. Unsere Zusammenarbeit ist für uns von großer Bedeutung. Für die ununterbrochene Hilfeleistung der Bundesrepublik Deutschland in dieser schwierigen Zeit danke ich allen Beteiligten.“
Die aktuellen Hilfslieferungen aus dem THW-Logistikzentrum erfolgen in zwei Konvois. Die Konvois bestehen aus einer Sattelzugmaschine mit Auflieger, die mit einer Vielzahl von weiteren Hilfsgütern beladen ist, darunter zwei Pritschenfahrzeuge, zwei Beton- und Asphaltschneider, drei akustische Wasserleckmelder, 200 Atemschutzmasken, 1000 Filter, fünf Muldenkippern, zwei Wassertankwagen, mehr als 350 Winterschlafsäcke, 100 Zeltöfen und acht Ölheizungen. Damit unterstützt das THW die Wiederherstellung der zerstörten Infrastruktur vor Ort. Der Gesamtwert der in dieser Woche transportierten und durch das Auswärtige Amt finanzierten Hilfsgüter beläuft sich auf 1,7 Millionen Euro.
Der erste der beiden Konvois wurde von zwölf Helfern aus der badischen Region in Richtung der ukrainisch-ungarischen Grenze gefahren, wobei vier Helfer aus dem Ortsverband Biberach / Baden stammten. Für einige war dies bereits der dritte Transport dieser Art. Der Auftrag der Biberacher lautete, mehrere Muldenkipper und einen Wassertankwagen in die Grenzregion zu überführen. Die Gruppe bestand zudem aus Helfern der Ortsverbände Offenburg, Achern und Emmendingen.
Das THW unterstützt im Auftrag der Bundesregierung die Region Charkiw seit 2022. In neun größeren Hilfstransporten wurde bisher dringend benötigte Ausrüstung wie Stromerzeuger, Fahrzeuge, Baumaschinen und Material für die Notinstandsetzung durch Bautrupps mit einem Gesamtwert von 3,9 Millionen Euro ausgeliefert. Weitere Hilfsgüter im Wert von rund 500.000 Euro liegen im THW-Logistikzentrum Baden-Württemberg bereit und sollen in Kürze ebenfalls in den Oblast Charkiw geliefert werden.
Abbildung 2 Erstes Transportteam mit der THW-Präsidentin, Frau Sabine Lackner (sechste von rechts / Bildmitte), sowie Vizepräsident Dierk Hansen (vierter von links) und den Helfern aus Biberach/Baden, Achern, Offenburg und Emmendingen