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Biberach,

THW verleiht Ehrenzeichen in Bronze an Ortsbeauftragten Michael Holderer

Eine seltene Auszeichnung wurde gestern im Rietsche-Saal verliehen. Der Ortsbeauftragte Michael Holderer wurde mit dem Ehrenzeichen des Technischen Hilfswerks (THW) in Bronze ausgezeichnet.

v.l.n.r.: Ehrenlandessprecher Baden-Württemberg Walter Nock, stellvertretender Ortsbeauftragter THW Biberach/Baden Hans-Jörg Sorychta, Landessprecher Baden-Württemberg Michael Hambsch, Ortbeauftragter THW Biberach/Baden und Geehrter Michael Holderer, Bürgermeisterin Gemeinde Biberach Daniela Paletta, Dr. Johannes Fechner (MdB), Landesbeauftragter für Baden-Württemberg Dietmar Löffler

Zur Feierstunde fanden sich zahlreiche Gäste ein, die die seltene Festivität nicht verpassen wollten. Die dritthöchste Auszeichnung, die das THW verleihen kann, wird nämlich maximal 180 mal pro Jahr vergeben. Stifter des Ehrenzeichens ist der Bundespräsident – und so war auch der Geist der großen Politik in der »Alten Fabrik« zu spüren.
Nicht nur Wegbegleiter vom THW und die THW-Jugend war gekommen, um der Ehrung beizuwohnen. Auch Vertreter der Rettungsorganisationen, der Feuerwehr, der Politik und natürlich die Familie waren da.

Würdigung der Verdienste

»Werte kann man nicht lehren, sondern nur vorleben«, fasste der THW-Landesbeauftragte Dietmar Löffler mit einem Zitat von Viktor Frankel in seiner Laudatio kurz und knapp das zusammen, was Michael Holderers Engagement im THW so wertvoll macht. Seit seinem Dienstantritt habe er, ganz gleich in welcher Funktion, deutliche und beachtenswerte Spuren hinterlassen, die innerhalb des THW fortwährend positiv zur Sprache kämen. Kompetenz, Innovation, Zielstrebigkeit und sein Verantwortungsbewusstsein machten Michael Holderer zu einer allseits geschätzten Persönlichkeit und Führungskraft. Durch die Verleihung des THW-Ehrenzeichens in Bronze werde dieses außergewöhnliche Engagement und die überdurchschnittliche Leistung gewürdigt.

Fast 30 Jahre beim THW

Michael Holderer blickt auf eine fast 30-jährige Dienstzeit zurück, in der er seit knapp 15 Jahren an der Spitze des THW-Ortsverbands Biberach steht. 1993 übernahm er erstmals Verantwortung, damals zunächst als Truppführer, später als Ausbildungsbeauftragter, dann als stellvertretender Ortsbeauftragter und schließlich als Nachfolger von Walter Nock als Ortsbeauftragter.

Seit Anfang der 1990er Jahre absolvierte er dafür zahlreiche Lehrgänge. Den Lehrgängen für Sanitäter, als Truppführer, als Sprenghelfer des Bergungsdienstes und zum Führen von Kraftfahrzeugen folgten Ausbildungseinheiten zum Sprengen für Sprengberechtigte. Als er 2003 den Posten des Ortsbeauftragten übernahm, kamen Fortbildungen dazu, in denen unternehmerisches Denken geschult, Managementwissen vermittelt und rhetorische Fähigkeiten trainiert wurden. 2009 stand der »Fachberater im THW« auf dem Schulungsprogramm, im Jahr 2010 bildete Michael Holderer sich weiter in Sachen Konfliktbewältigung und Stabsarbeit. Im Frühjahr 2013 wurde er zum Sprengberechtigten bestellt, im Januar 2015 zum Fachberater berufen.

Über seine Tätigkeit im Ortsverband hinaus ist er seit 2005 als Mitglied der Führungsgruppe Kinzigtal aktiv und seit zehn Jahren im THW-Landesausschuss Baden-Württemberg. In der THW-Landesvereinigung ist er seit 2007 Schatzmeister. Im letzten Jahr kam noch ein Posten dazu. Seit 2016 ist Michael Holderer Kassenprüfer der THW-Bundesvereinigung und der THW-Stiftung.
1997 wurde Michael Holderer das Helferzeichen in Gold verliehen, 2002 folgte das Helferzeichen in Gold mit Kranz. Für seinen Einsatz beim Sachsen-Hochwasser 2002 erhielt er die Einsatzmedaille Fluthilfe, für den Auslandseinsatz in Frankreich im Jahr 2004 die Anerkennungsurkunde.

Großes Engagement von gesellschaftlicher Relevanz

Der stellvertretende Ortsbeauftragte des THW Hans Jörg Sorychta führte durch das Programm und verwies darauf, dass das Ehrenamt eine tragende Säule der Gesellschaft ist. Dietmar Löffler, THW-Landesbeauftrager für Baden-Württemberg informierte in seiner Rede zunächst über die Entwicklung des THW in den letzten Jahren. Die Politik habe auf die veränderte Sicherheitslage reagiert und die Organisation aus der finanziellen Schieflage der letzten Jahre befreit. Es habe große Beschaffungsdefizite gegeben – erhebliche Teile des Fuhrparks seien zum Beispiel überaltert gewesen. Die Investitionen stärkten nun die Einsatzfähigkeit. Er richtete seinen Dank an die Bundespolitik, in Biberach vertreten durch Dr. Johannes Fechner (MdB), dass es durch die Finanzmittel auch möglich wurde, mehr hauptamtliches Personal einzustellen, um die Geschäftsstellen zu stärken. Den Arbeitgebern gebührte ebenfalls sein Dank, ohne die das in Deutschland einzigartige System nicht funktionieren würde. Nicht zuletzt gebühre auch den Familien Anerkennung. Sie seien es, die das Engagement in der gefahrengeneigten Tätigkeit im THW mittragen würden. »Ehrenamt – das Wort ist so einfach und doch steckt so viel dahinter«, so Löffler.

Worte des Dankes

Auch Bürgermeisterin Daniela Paletta richtete Grußworte an die Gäste. Sie freue sich, dass es in Biberach einen so gut aufgestellten Ortsverband der »blauen Engel« gäbe, der nicht nur lokal, sondern auch überregional wertvolle Dienste leistet. »Das THW ist zum zentralen Pfeiler im Katastrophenschutz geworden«, so Paletta. »Menschen, die für andere wirken, machen die Gesellschaft reicher.« Dr. Johannes Fechner (MdB) richtete sein Grußwort zunächst an alle Hilfsorganisationen: »Sie leisten großartiges für die Sicherheit unserer Bevölkerung.« Es hätte im Bundestag keinen überparteilichen Streit darüber gegeben, dass das THW eine wichtige Einrichtung ist und mehr Zuschüsse fließen müssen. Auch eine wichtige Regelung sei umgesetzt worden: der verbesserte strafrechtliche Schutz von Rettungskräften.

Zum Abschluss ergriff der Geehrte selbst das Wort. Er bedankte sich für die Auszeichnung, entschuldigte sich bei Frau und Kindern für die viele Zeit, die er nicht zu Hause ist. Sein Dank galt außerdem seinen Eltern, seinen Kameraden vom Ortsverband und Ehrenlandessprecher Walter Nock im Besonderen, in dessen große Fußstapfen er getreten sei, der Geschäftsstelle, der Landesvereinigung und nicht zuletzt den Feuerwehren.


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