Nur wenige Tage nach dem Unwettereinsatz im Kinzigtal hieß es am späten Freitagabend wieder „Land unter“.
Nachdem das vordere Kinzigtal sowie das Gebiet um Lahr bereits kurz nach 21 Uhr die Auswirkungen eines vorbeiziehenden Gewitters zu spüren bekamen, legte das Wetter rund zwei Stunden später in der Region Achern und Oberkirch noch einmal kräftig nach. Regenmengen von 93 l/m² wurden hier mancher Orts gemessen. Dies hatte zur Folge, dass manche, normalerweise harmlos erscheinende, Bäche binnen kürzester Zeit über die Ufer traten, die Kanalisation überfordert war und ganze Berghänge in Bewegung gerieten.
Rund 120 Einsätze verzeichnete die Feuerwehr Oberkirch, die mit rund 200 Kräften aus allen Abteilungen im Einsatz war. Unterstütz wurden diese vom Hochwasserzug Kinzigtal, DRK, DLRG und drei THW-Ortsverbände. Somit waren mehr als 300 Helfer die ganze Nacht im Einsatz.
Zur Unterstützung des THW Ortsverbands Offenburg rückten auch 12 Biberacher Helfer kurz nach Mitternacht mit mehreren Fahrzeugen Richtung Oberkirch aus.
Ein Großteil der Biberacher Helfer hatten die Aufgabe, gemeinsam mit den Offenburger THW´lern, gleich in ganzen Straßenzügen das Wasser aus den Kellern zu Pumpen. Wasserhöhen im Keller von 50 cm bis 1 Meter waren keine Seltenheit.
Des Öfteren war auch von den Anwohnern die Aussage: „So etwas habe ich hier noch nie erlebt“ zu hören.
Für das Bergungsräumgerät galt es mehrere Erdrutsche rund um Oberkirch zu beseitigen. Teilweise wurden durch die Erdmassen und umgerissene Bäume Bäche versstopft, Zufahrtswege unpassierbar oder sie drohten Häuser zu erdrücken.
Nach einer einsatzreichen und schlaflosen Nacht konnten die Biberacher Helfer gegen 9 Uhr am Samstagmorgen den Einsatz beenden.